Welch ein Glück – zum Abschluss des Kindergartenjahres durften wir dann tatsächlich doch noch einmal in die Kirche gehen. Ausgebremst von Corona waren bis dato leider keine Andachten oder sonstige Besuche in der Kirche erlaubt. Schon als wir zur Kitatür rausgingen, hörten wir die Kirchenglocken – wie ein „Herzlich Willkommen- wir warten schon auf Euch“ schallten sie über den Kirchplatz. In der Kirche warteten bereits Eltern, Geschwister und auch Großeltern der Schmetterlingskinder- wie schön!

Selbstverständlich stand der Gottesdienst unter dem Motto „Schmetterlinge“ – schließlich hatte uns dies auch das ganze Jahr über begleitet, seitdem die Kinder sich diesen Namen für ihren „Vorschulclub“ überlegt und demokratisch gewählt hatten. Bunte Schmetterlingsbilder der Kinder schmückten die Kirche.

Pastor Pagel hatte eine tolle Raupen-Geschichte dabei, bei der die Kinder immer aufgefordert wurden nachzusprechen (s.u.). Gebete und Lieder, gute Wünsche und Gottes Segen rundeten den Gottesdienst ab. Die Eltern trugen ein kleines Anspiel mit verschiedenen Handpuppen vor und gaben so nette Worte mit auf den Weg. Zum Abschluss durften dann alle Kinder symbolisch über eine kleine Holzbrücke gehen – sozusagen vom Kindergarten rüber zur Schule. Losgeschickt von den Erzieherinnen und symbolisch in Empfang genommen vom Schulleiter der Bad Essener Grundschule Herrn Fornol- stellvertretend auch für die anderen Grundschulen der Gemeinde in Lintorf und Wehrendorf. Hierzu sangen alle Kinder das „Brückenjahrlied“ – komponiert von Lutz Schäfer aus Bad Essen. Vorsicht, Ohrwurm 🙂

Bevor es dann nach Hause oder zurück in die Kita ging, trafen man sich noch einmal vor der Kirche. Hier wartete als Überraschung ein dickes Abschiedsgeschenk für den Kindergarten: ein ganzer Karton voller Spielsachen! Hierfür sagen wir herzlichen Dank!

Wir wünschen unseren Schmetterlingskindern, dass sie sich weiterhin so wunderbar entfalten, dass ihre Flügel noch mehr wachsen und dass sie bald fröhlich und zufrieden durch die Schule flattern!

PS: Fotos vom Gottesdienst haben wir leider nicht – aber manchmal muss man einfach auch etwas live erleben und nicht den schönsten Schnappschuss einfangen!

..und hier nochmal zum Nach-, Vor- oder Mitlesen:

Die Geschichte von der Raupe (nach Wolfgang Longardt) 

Es war einmal eine kleine Raupe.
Sie kroch hierhin und kroch dahin und sagte, dass es alle hören konnten: „Was aus mir noch einmal werden wird.“ 

Da kam sie zum großen, dicken, runden Kohlkopf. Der hatte das gehört und sagte sehr von oben herab: „Na, was denn?“ 

Da war aber die kleine Raupe schon weiter gekrochen, kroch hierhin, kroch dahin und sagte: „Was aus mir noch einmal werden wird.“ 

Da kam sie zum Stachelbeerstrauch – und der Stachelbeerstrauch sagte denselben Satz wie der Kohlkopf, aber er sagte ihn spitz wie es seine Art war:
„Na, was denn?“ 

Aber da war die kleine Raupe schon weiter gekrochen.
Sie kroch hierhin, sie kroch dahin und sagte, dass es alle hören konnten: „Was aus mir noch einmal werden wird.“ 

Da kam sie zum Radieschen. Und das Radieschen sagte denselben Satz wie Kohlkopf und Stachelbeerstrauch.
Aber es sagte denselben Satz sanft und lieb wie es seine Art war:
„Na, was denn?“ 

Aber da war die kleine Raupe schon weiter gekrochen, kroch hierhin, kroch dahin und kroch auf den Gartenzaun, legte sich in die Sonne, wo es schön warm war – und, nach einiger Zeit fing sie an, sich in ein weißes Bettchen einzuwickeln, bis sie ganz eingewickelt war und lag da stocksteif, still, unbeweglich, wie tot. 

Da sagte der große, runde, dicke Kohlkopf: „Jetzt ist es aus mit ihr.“ 

Und der Stachelbeerstrauch sagte denselben Satz, wie der Kohlkopf, aber er sagte ihn spitz, wie es seine Art war:
„Jetzt ist es aus mit ihr.“ 

Das Radieschen sagte denselben Satz wie der Kohlkopf und die Stachelbeere, aber es sagte den Satz lieb und sanft, wie es die Art des Radieschens war:
„Jetzt ist es aus mit ihr.“ 

Aber, was war das? Nach ein paar Tagen da ruckte es, und da zuckte es und heraus kam ein wunderschöner Schmetterling. Der flog hin und her und sagte: „Kennt ihr mich nicht mehr?“ 

Da musste der große, runde, dicke Kohlkopf zum ersten Mal nach oben schauen und sagte:  „Wer bist du?“ 

Der Stachelbeerstrauch sagte denselben Satz wie der Kohlkopf, aber er sagte ihn spitz, wie es seine Art war:
„Wer bist denn du?“ 

Das Radieschen sagte denselben Satz wie der Kohlkopf und der Stachelbeerstrauch. Aber es sagte ihn sanft und lieb, wie es seine Art war:
„Wer bist denn du?“ 

Da kam der Schmetterling herunter und setzte sich auf das Radieschen, machte die Flügel auf und flüsterte:
„Sieh mal wie schön ich geworden bin. Bis vor kurzem war ich eine kleine Raupe und nun bin ich ein Schmetterling. Ich bin verwandelt. Ich bin ganz glücklich.“ 

Aber er hatte es nicht leise gesagt.
Der große, runde, dicke Kohlkopf sagte auf einmal empört:
„Warum hast du uns das nicht vorher gesagt?“ 

Und die Stachelbeere sagte denselben Satz wie der Kohlkopf. Aber sie sagte ihn spitz wie es ihre Art war:
„Warum hast du uns das nicht vorher gesagt?“ 

Nur das Radieschen sagte nichts. Entzückt sah es zum Schmetterling.
Der kleine Schmetterling flog glücklich hin und her, weil er verwandelt war und sagte nur: 
„Warum ich es nicht vorher gesagt habe? Ja, dann hätte ich ja kein Geheimnis gehabt.“ Und glücklich flog er verwandelt davon.