Frau Ehrecke und Frau Hämmerling berichten vom Drei- Spatzen- Projekt:

Aus dem Sausewind-Gruppenraum haben wir einen schönen Blick auf die Bäume und Sträucher des Spielgeländes. Wir können  die Eichhörnchen dabei beobachten, wie sie Zweige aus Bäumen und Büschen für den Bau Ihres Kobels, das Eichhörnchen-Nest, sammeln. Wir sehen die die kahlen Äste, den graubunten Himmel, den ersten Schnee und spüren die Kälte. Unsere Sinne sagen es uns: es ist Winter. Wie sich der Winter anfühlt, wie er aussieht und wie er riecht, das können die Kinder erleben und spüren.

Wir haben in der Gruppe darüber gesprochen, wie sich die Tiere im Winter versorgen und  uns ist aufgefallen, dass die Natur im Winter nur spärliche Vorräte parat hat.

Die Äste der Bäume sind kahl. keine Früchte und Insekten sind mehr da. Es wird kalt und beschwerlich für die Tiere.

Wir unterstützen die Vögel und stellen selber Vogelfutter her, das wir im Garten aushängen. Die Kinder erfahren: ich kann selbst etwas für meine Umwelt tun und somit zum Arten- und Naturschutz beitragen. Darin steckt gleichzeitig die Achtung und die Bewahrung von Gottes Schöpfung: Ich sorge mich um andere Geschöpfe und trage Verantwortung für die Welt um mich herum.

Das Gedicht „Die drei Spatzen“ von Christian Morgenstern passt zu dem, was wir über den Winter erfahren haben. Die drei Spatzen sitzen auf ihrem kahlen Ast, es ist Winter und sie frieren. Und sie zeigen uns, dass sie ihre Situation als Gemeinschaft gut überstehen, weil sie sich aneinander kuscheln und sich  gegenseitig wärmen und  helfen.

Das Nachspielen des Gedichtes spricht die Kinder in verschiedenen Lern- und Entwicklungsbereichen an. Sie müssen zuhören, den Text und den Sprechrhythmus erfassen und sogar das Gedicht auswendig sprechen. Hierbei wird die Sprachbildung angesprochen. Gerade das Zuhören und Reagieren auf ein Schlüsselwort (auditive Aufmerksamkeit) sind wichtige Fähigkeiten, die hier geschult werden. „Wann bin ich dran?“ „Wann muss ich den Ast hochhalten?“ „Wann muss der Schnee fallen?“. Das Gedächtnis wird geschult, schließlich müssen sich die Kinder den Text, die Reihenfolgen und die Abläufe im Spiel merken. Das hat so wunderbar geklappt, das haben alle mit Geduld und Spaß hinbekommen.

 

Aber auch persönlichkeitsbildende Bereich stecken in dem darstellenden Spiel: die Kinder müssen ihren Platz in der Gruppe finden, sie müssen geduldig sein, ihre Rolle akzeptieren, Nähe zulassen und Mut haben, sich zu präsentieren.

Als dauerhafte Erinnerung haben die Kinder Drei- Spatzen- Bilder gemalt und gebastelt. Sie sind im Flur vor der Turnhalle ausgestellt. Jedes Bild  ist ein Kunstwerk und individueller kreativer Ausdruck der Kinder zum Drei- Spatzen- Gedicht.

In diesem Projekt haben viele unterschiedliche Bildungsbereiche einen Einfluss, z.B.  Sprache, Ästhetische Bildung, Natur und Lebenswelt, Sinnesschulung und Kreativität. Alle Kinder sind eingebunden und profitieren individuell voneinander.

Wir hatten viel Freude im Projekt, es fand auf freiwilliger Basis statt, alle Kinder durften mitmachen.

Hier die wunderschönen Spatzenbilder:

Durch das Erleben des Spatzengedichtes auf vielen unterschiedlichen Lernebenen, also als Vorlesegedicht, als Rollenspiel und als Bild, konnten wir Erzieherinnen beobachten, dass die Kinder das Gedicht spielerisch verinnerlicht haben. So hört man die Worte auch  nach Abschluss des Projektes noch aus der ein oder anderen Ecke des Gruppenraumes…. „In einem leeren Haselstrauch, da sitzen drei Spatzen Bauch an Bauch….“

Unsere pädagogischen Arbeit richtet sich nach dem Niedersächsischen Orientierungsplan für  Bildung und Erziehung in Kindertagesstätten. Dort sind die inhaltlichen Anforderungen der verschiedenen Bildungsbereiche vorgegeben, mit deren Hilfe wir unsere Projekte methodisch und didaktisch abstimmen.